Hans war vollkommen ratlos: Seine Teams "spielen verrückt. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, nichts läuft mehr wie es soll". Das hat mich sehr gewundert. Denn so kannte ich Hans nicht.
Alle machen Homeoffice so, wie es gerade passt
Ansonsonsten ist er nämlich ein äußerst pragmatischer Mensch. Er findet normalerweise schnell passende Lösungen. Außerdem ist Hans Inhaber einer mittelständischen Personalvermittlungs-Agentur. Und nun stand er so aufgelöst vor mir - was war da bloß geschehen?
Hans hatte nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht beschlossen, seiner Belegschaft freie Hand bei der Arbeitsplatzwahl zu lassen. Auch wollte er seinen Mitarbeitenden keine Regeln auferlegen. „Ich bin eher so der progressive Typ. Deswegen lasse ich meine Leute arbeiten, wo sie wollen!“ hatte er damals stolz verkündet.
Etliche Monate ging das gut. Aber nun war die Zusammenarbeit in seiner Agentur erheblich ins Stocken geraten. Die Absprachen in den Teams funktionierten nicht mehr. Es kam immer häufiger zu handfesten Konflikten. Kein Wunder waren viele seiner Mitarbeitenden „total unzufrieden“.
Der Team-Spirit stirbt einen langsamen Tod
Gemeinsam beschlossen wir, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei kam heraus, dass der Team-Spirit nahezu tot war. Einige Mitarbeitenden hatten sich vollkommen voneinander entfremdet. Die Kollegen waren nicht mehr dazu bereit, sich untereinander zu helfen. Die Menge an Missverständnissen war unübersichtlich geworden.
Hybride Zusammenarbeit braucht Spielregeln
Hans entschied sich, ab jetzt strategisch vorzugehen. Insbesondere wollte Hans sicherstellen, dass die Mitarbeitenden sich regelmäßig live begegnen. Daher führte Hans Leitplanken für die hybride Arbeit ein und ließ seine Teams Spielregeln für die verteilte Zusammenarbeit entwickeln. Seitdem gibt keine Missverständnisse mehr. Seine Mitarbeitenden verständigten sich auf regelmäßige Team-Tage. Konflikte kochen jetzt nicht mehr hoch, sondern werden frühzeitig ausgeräumt.
Mittlerweile kooperieren seine Beschäftigten wieder richtig gut miteinander, die Kolleg:innen helfen sich gegenseitig - und die allgemeine Stimmung ist hervorragend.
Hans ist jetzt super happy.
Und ein Pionier unter den Arbeitgebern.