Homeoffice: Produktive Arbeit oder Hängematte?

Homeoffice: Produktive Arbeit oder Hängematte? Dazu gibt es wissenschaftliche Studien

Stellt euch vor, ihr beendet euren Arbeitstag, ohne das Haus zu verlassen. Ihr wisst, dass heute ein richtig produktiver Tag war. Laut einer Studie von Microsoft empfinden Angestellte im Homeoffice genau das.

Leider sehen ihre Manager das ganz und gar anders.

 

Angestellte im Homoffice: 20% produktivere Arbeit


Da steht Max, ein engagierter Angestellter, der Homeoffice so richtig für sich entdeckt hat. Er startet seinen Tag, ohne sich mit nervigen Autokolonnen und zähem Pendelstau zu stressen. Er kann sein Arbeits- mit seinem Privatleben leicht in Einklang bringen. Er hat zuhause einen Ort, an dem er ungestört und effizient arbeiten kann.

Laut einer Studie der TU Darmstadt ("Work from Home, Mai 2023, Prof. Andreas Pfnür et al) arbeiten Mitarbeitende im Homeoffice bis zu 20% produktiver als ihre Kollegen im Büro.

Leider ist die gefühlte Realität bei Führungskräften eine ganz andere.

Manager: Vertrauen ist gut - aber ist Kontrolle nicht viel besser?


Nun werfen wir einen Blick auf Teamleiterin Sarah. Trotz all der positiven Rückmeldungen von ihren Teammitgliedern fühlt sie sich wie eine Dirigentin vor einem unsichtbaren Orchester. Sie ist nervös, weil sie nicht in jedem Moment weiß , wer gerade an welchen Aufgaben arbeitet. Ob ihre Leute überhaupt arbeiten. Was, wenn die zuhause die Wäsche bügeln?

Die Flure des Büros, einst gefüllt mit dem Summen kollegialer Gespräche und dem vertrauten Takt des Geschäftslebens, hallen leer.

Während Max seine Produktivität zu Hause steigert, ringt Sarah mit dem Unbehagen, dass ihr die Projekte und Termine entgleiten.

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Studie spiegelt die remote Arbeitsrealität


Die von Microsoft zitierte Studie beleuchtet dieses Phänomen: Viele Angestellte fühlen sich im Homeoffice produktiver, aber ihre Manager sehen das anders.

Zugrunde liegt die Frage, wie Produktivität gemessen und bewertet wird. Wofür werden Mitarbeitende in Zeiten der digitalen Transformation bezahlt? Im Arbeitsvertrag ist das klar geregelt: Arbeitnehmende schulden ihrem Unternehmen ein bestimmtes Pensum an Arbeitsstunden - also Lebenszeit!

Leistung zählt - nicht "abgesessene Stunden"!


Die Herausforderung für Manager und HR-Professionals liegt darin, Vertrauen zu schaffen. Denn je größer das Gefühl, wirkich gemeinsam an den gleichen Zielen zu arbeiten, desto eher erübrigt sich eine Leistungskontrolle im klassischen Sinn.

Führungskräfte sind gut beraten, wenn sie leistungsorientiert denken - anstatt in "geschuldeten Stunden". Denn je talentierter und gefragter Mitarbeitende am Arbeitsmarkt sind, desto größer ist typischerweise ihr Wunsch, flexibel und autonom zu arbeiten.

Es hilft, wenn Management und Mitarbeitenden sich sehr offen darüber unterhalten was sie voneinander erwarten. Darüber, wo Mitarbeitende unterstützt werden sollten, um richtig gute Leistung zu bringen. Und wenn Feedback in beide Richtungen gegeben wird.

Digitale Tools können Teams dabei unterstützen, dass immer alle auf dem gleichen Informationsstand sind. Und den gleichen Zugang zu Unterlagen und Firmenwissen haben.

Teamtage im Büro oder sog. Lagerfeuermeetings helfen dabei, den Teamzusammenhalt zu stärken. Zur Abwechlung darf es gerne auch mal ein gemeinsamer Restaurantbesuch sein.

Arbeitsbeziehungen neu definieren


Es ist an der Zeit, die Parameter von Anwesenheit und Produktivität neu zu definieren.

Unternehmen sollten aufhören, das Homeoffice als Gegenspieler des Büroalltags zu sehen. Vielmehr ist es eine vielseitige Erweiterung.

Die Studie von Microsoft führt uns das sehr deutlich vor Augen.

Fazit


Max' und Sarahs Geschichte zeigt, dass es möglich ist, eine Win-Win-Situation zu schaffen, wenn wir bereit sind, unsere Vorstellungen von Produktivität und Anwesenheitszeiten komplett neu zu überdenken.

Wie können Sie Arbeitsmodelle entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Angestellten als auch den Zielen der Managements gerecht werden?

Eines ist sicher: Die Reise hat gerade erst begonnen.

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