Sie sind genervt vom hohen Krankenstand, steigenden Ausfallraten und zahlreichen Frühverrentungen in Ihren Teams? Verständlich.
Welche fünf Schritte Sie jetzt einleiten sollten, damit Ihre Beschäftigten seltener fehlen und später in Rente gehen? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Stress ist einer der Hauptgründe für hohe Ausfallraten, da er die körperliche und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden erheblich beeinträchtigt. Gestresste Mitarbeitende neigen dazu, häufiger zu fehlen, da anhaltender Druck oft zu Erschöpfung, Krankheit oder Burnout führt.
Stress betrifft nahezu alle Menschen - und bringt uns an die Grenzen unserer Belastbarkeit. Gerade im Beruf klagen viele Menschen über Überforderung und zu hohe Anforderungen.
Stress ist inzwischen ein weitverbreitetes Phänomen, das durch den demografischen Wandel und stetige technische Innovationen weiter an Dynamik gewinnt.
Schon vor 10 Jahren brachte die Bertelsmann Stiftung folgende Ergebnisse zutage (2015):
- Fast 25 % der Deutschen glauben, in einem Tempo arbeiten zu müssen, das sie langfristig nicht durchhalten können.
- Rund 20 % stoßen häufig an die Grenzen ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit,
- mehr als 40 % geben an, dass in ihrem beruflichen Umfeld ständig höhere Leistungs- und Ertragsziele gesetzt werden
Seitdem ist der allgemein erlebte Stresspegel sehr wahrscheinlich sehr viel weiter gestiegen.
Wodurch entsteht das Stresserleben?
Stress entsteht, wenn Menschen eine Situation als bedrohlich einschätzen und glauben, nicht genug Ressourcen zu haben, um diese zu bewältigen. Das strengt körperlich und mental an.
Können Menschen die Kontrolle über ihre Situation nicht wiedererlangen, wird der Stress chronisch.
Was hilft dagegen?
Halten Sie einen guten Kontakt zu allen Kolleg:innen. Hören Sie gut zu und nehmen Sie Anteil an den persönlichen Herausforderungen Ihrer Mitarbeitenden: Denn Menschen wollen gesehen und gehört werden. Das hilft Ihnen allen, sich einander zugehörig zu fühlen.
Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihre Beschäftigten sich selbstbestimmter, kompetenter und sinnstiftender in ihrer Arbeit erleben. Denn das gibt ihnen Kontrolle und reduziert das Stresslevel.
Fünf Schritte, die Sie jetzt sofort umsetzen sollten
- Kommunizieren Sie eher zu viel als zu wenig - und immer wertschätzend: Je besser Sie die Bedürfnislagen und die unterschiedlichen Bedingungen Ihrer Mitarbeitenden verstehen, desto leichter fällt Ihnen ein konstruktiver Umgang mit herausfordenden Situationen. Damit vermeiden Sie unnötige Konflikte und stärken das Gefühl der Zugehörigkeit.
- Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden so viel wir möglich selbst entscheiden: Wer Entscheidungen selbst treffen darf, empfindet weniger Stress.
- Sprechen Sie über Ihre gemeinsamen, übergeordnete Ziele und den (unverzichtbaren) Beitrag, den jeder Einzelen leisten kann: Menschen, die ihre Arbeit als sinnvoll erleben, fühlen sich stabiler.
- Fördern Sie das Kompetenzerleben Ihrer Kolleginnen und Kollegen: Wer sich fachlich sicher fühlt, erlebt Herausforderungen als viel weniger bedrohlich.
- Gewähren Sie Gestaltungsfreiräume: Wer aktiv an Prozessen teilnimmt, sieht Situationen positiver.
Studien zeigen, dass Menschen folgendermaßen auf diese fünf Schritte reagieren:
- Beschäftigte erleben weniger Stress.
- Es kommt seltener zu Krankheitsausfällen aufgrund von Depressionen.
- Ihre Mitarbeitrenerfreuen sich einer besseren physischen Gesundheit.
- Ihre Teams arbeiten zufriedener zusammen.
Damit steigern Sie also nicht nur die individuelle Zufriedenheit und die Teamleistung.
Sie sorgen auch dafür, dass Mitarbeitende sich stärker engagieren und ihre Arbeit als sinnstiftender erleben.
Die logische Konsequenz:
- Mitarbeitende können mit belastenden Situationen besser umgehen.
- Sie pausieren rechtzeitig und tanken gezielt Kraft.
- Ihre Beschäftigten werden seltener krank
- Zufriedene Mitarbeitende erleben ihre Arbeit als sinnstiftend - und gehen später in Rente
Fazit: So nutzt das Ihrem Unternehmen
Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden mehr Entscheidungsfreiheit und Einflussmöglichkeiten geben. Das stärkt nicht nur die Menschen, sondern auch die Betriebe. Denn empowerte Mitarbeitende sind in der Lage, Herausforderungen im Arbeitsalltag souveräner zu begegnen.
Sie erkennen stressauslösende Faktoren frühzeitig und entwickeln effektive Strategien zur Bewältigung.
Dadurch sinkt einerseits das Risiko von krankheitsbedingten Ausfällen. Zudem bleibt die Qualität der Arbeit auch in stressigen Phasen hoch.
Besonders wichtig ist, dass Ihre Mitarbeitenden jetzt häufiger eigenverantwortlich handeln, anstatt Stress auf andere Teammitglieder oder Vorgesetzte zu übertragen. Das verbessert die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen und führt zu einer stabileren Arbeitsatmosphäre.
Langfristig profitieren Betriebe von einer gesünderen Belegschaft, einer höheren Produktivität und weniger Fluktuation – wesentliche Erfolgsfaktoren in einem wettbewerbsintensiven Markt.