"Return-to-Office" heißt ein Trend, der aktuell von einigen prominenten Firmen vorgelebt wird (Telekom, SAP, Deutsche Bank). Als Gründe werden häufig "bessere Absprachen" oder "innovativere Teamarbeit" genannt.
Die betroffenen Mitarbeitenden vermuten jedoch andere Ursachen für die neuerliche Büropflicht:
Ihre Chefs hätten Angst, Kontrolle und Macht zu verlieren - und reagieren häufig frustriert.
Auf einer Netzwerkveranstaltung traf ich vor einigen Tagen Mark, den Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Und fragte ihn sogleich nach seiner Meinung zu dem Thema.
Büroarbeit , weil wir sie "kennen und lieben"
Allerdings konnte ich mit ihm keine echte Kontroverse beginnen - dazu ticken wir zu ähnlich.
"Es ist ein überholtes Narrativ, dass Mitarbeitende im Büro effektiver und produktiver arbeiten. Leider halten einige unserer 'alten Herren' dennoch daran fest. Wahrscheinlich, weil sie es schon ein Leben lang so kennen: Man geht ins Büro, um dort seine Arbeit zu verrichten. So war es früher. Aber die Zeiten ändern sich halt!"
Mark ist Anfang 40 und sieht die Dinge deutlich anders als seine seine Vorstandskollegen.
Homeoffice: Angst vor Kontroll- und Machtverlust?
Zum Glück war ich an diesem Abend einen sehr auskunftfreudigen Menschen geraten. Er sprach gleich weiter:
"Während der Homeoffice-Pflicht haben wir festgestellt, was ja eigentlich auf der Hand liegt: Dass etliche Arbeiten im Homeoffice nicht nur ebenso gut zu erledigen sind. Sondern viel besser! Deswegen finde ich es nicht akzeptabel, den Leuten jetzt wieder vorzuschreiben, dass sie an allen Tagen im Büro zu erscheinen haben" fügte er hinzu.
Der Irrtum: Präsenz = Produktivität
Langsam geriet Mark so richtig in Fahrt:
"In unserer letzten Gesellschafterversammlung hatten wir eine mehr als lebhafte Diskussion zum Thema Büropflicht. Bisher konnten wir uns noch nicht einigen, wie es weitergehen soll. Was mir klar geworden ist: Das Argument, Büroarbeit sei effektiver, weil man schnellere Absprachen treffen kann, ist nur vorgeschoben. Tatsächlich geht es darum, dass man den Leute im Büro besser auf die Finger schauen kann. "
Mit leicht erregter Stimme fuhr er fort:
"Ich halte das für eine Illusion. Nur weil einer am Rechner sitzt, heißt das noch lange nicht, dass er auch arbeitet. Da wird Präsenz mit Produktivität verwechselt. Völlig absurd!"
Mit Präsenzpflicht vertreiben Sie Ihre besten Mitarbeitenden
Mark holte tief Luft:
"Ich weiß von vielen Kollegen, die sich das ganz genau überlegen. ob sie ohne Homeoffice bei uns bleiben. In den letzten drei Jahren sind viele junge Familien ins Umland gezogen, weil Häuser dort günstig zu kaufen sind. Bevor die wieder vier bis fünf Tage ins Büro pendeln, suchen die sich eine Firma, bei der sie remote arbeiten können. Anders gesagt: Mit Präsenzpflicht vertreiben wir unsere besten Mitarbeitenden!"
"Was machen wir jetzt damit?"
Bis hierhin hatte ich Mark immer wieder zugestimmt. Jetzt fragte er mich unvermittelt:
"Was würdest du denn an meiner Stelle tun? Und wie überzeuge ich meine Vorstandskollegen?"
"Keine Sorge, das übernehme ich gerne" erwiderte ich. Er streckt beide Daumen hoch.
"Und was machen wir mit unseren Teams? Damit die Zusammenarbeit glatt läuft, egal wer wo sitzt?"
"Auch kein Problem. Lasst eure Teams einen Teamkodex erarbeiten, in dem sie gemeinsam eine Handvoll Regeln beschließen. Damit nehmt ihr die Teams stärker in die Verantwortung und entlastet gleichzeitig eure Teamchefs - die ja typischerweise auch ziemlich am Rad drehen, oder?"
"Stimmt leider" entfuhr es ihm. "Kannst du denn unsere Teams dabei unterstützen?" Er streckte mir die Hand hin.
"Klar, dafür bin ich ja da!" Ich schlug ein.
Mark grinste breit.
Fazit: Darum lohnt sich New Hybrid Work - auch für Sie!
Die neuerliche Büropflicht ist für viele Mitarbeitenden frustrierend und demotivierend - denn wer lässt sich schon gerne ins Büro zwingen, wenn die Arbeit zuhause genauso gut gelingt? Für manche Arbeiten ist das Homeoffice sogar der viel bessere Ort.
Um die Strecke von der gegenwärtigen Präsenzkultur zu einer hybriden Arbeitskultur zurückzulegen, dauert es gewöhnlich einige Zeit.
Der Weg lohnt sich in jedem Fall.
Besser, Sie nehmen Ihre Mitarbeitenden jetzt mit auf die Reise nach New Hybrid Work. Bevor sich Ihre Leute alleine auf den Weg machen - und unter fremder Fahne abfahren.
Sie dürfen sich freuen: Ich kenne den Weg - und begleite Sie gerne.
Mit mir machen Sie hybride Arbeit.
Richtig.
Gut.